Wie macht ihr das?

An diese Frage eines Besuchers unseres Dorffests erinnere ich mich momentan immer wieder. Er meinte damit: Wie schafft ihr es, so ein schönes Fest zu organisieren und den Menschen damit Freude zu machen? Diese Frage stellen wir uns als Organisierende tatsächlich selbst immer wieder, vor allem in der Phase des Planens und Organisierens. Und dann natürlich auch ganz dringend kurz vor dem Fest: Werden viele Menschen zu unserem Fest kommen, so dass sich die geleistete Arbeit auch lohnt? Werden die Besucher:innen Freude haben?

Mit dem Motto „666 Jahre Chursdorf“ lag ein Thema auf der Hand, der Rahmen war mit unseren begrenzten Möglichkeiten auch abgesteckt –  Einen großen Festumzug konnten wir nicht stemmen, also entschieden wir uns, die Dorfgeschichte an einigen Stellen mit in unser Fest einzubauen.

Auftakt bildete der wunderbare Filmabend mit Jochen Seifert am Donnerstag, 14.09. – dazu gibt es einen gesonderten Beitrag.

Beginn

Und am Sonnabend starteten wir pünktlich um 14 Uhr in unser Dorfest, noch pünktlicher waren die ersten Gäste um 13:58 – ich hatte extra auf die Uhr geschaut. Da gab es schon ein riesiges Kuchenbufett in der Werner-Kästner-Halle mit selbstgebackenem Kuchen, der von vielen Helfer:innen aus dem Dorf mit Liebe gebacken worden war. Der Volkskunstverein aus Penig stellte sich vor und präsentierte Arbeiten. Vom Heimatverein Chursdorf e.V. gab es ein Quiz zur Dorfgeschichte und einen Informationsstand. Immer mal wieder wanderten Besucher zu einer Führung in die Heimatstube nach nebenan in die ehemalige Schule.
Draußen schien die Herbstsonne, ein Eiswagen bot leckere Sorten Eis an und Sebastian Papst  eröffnete das Fest mit ein paar passenden Worten und Musik – ein schöner Auftakt.

Kuchenbufett

Radball

Noch lange nicht in Vergessenheit geraten, aber leider hier vor Ort nicht mehr ausgeübt, hatte der Radball- und Kunstradsport mit dem SV Wanderer Chursdorf hier einen Traditionsverein. Einige ehemalige Vereinsmitglieder wechselten in den letzten Jahren auch zum SV Langenleube-Niederhain. Ein guter Grund, die Radballer:innen des Vereins nach Chursdorf einzuladen. Sie kamen am frühen Nachmittag und stellten den Radballsport vor. Mit dabei waren Carl Mehnert und Leonie Reinicke, die in diesem Jahr den deutschen Meistertitel im Radball bei den Schülern holten! Beim Radball war nicht nur zuschauen angesagt, sondern auch mitmachen. Hhistorische und moderne Räder standen zum Ausprobieren bereit. Dem Andrang nach zu urteilen, werden wir bald in Chursdorf wieder eine eigene Radballmanschaft trainieren können, fehlt bloß noch eine passende Halle.

Feuerwehr

Während die Radballer:innen ihr Können zeigten, blies die Feuerwehr Chursdorf zum Löschangriff. Es galt, mit der Kübelspritze das Feuer in „brennenden“ Fensteröffnungen zu löschen. Das scheint gut geklappt zu haben, ein Übergreifen der Flammen auf das weitere Festgelände konnte durch die Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr verhindert werden.

Tanzsport

Von draußen nach drinnen hieß es anschließend. Die Mädchen vom SV Chursdorf unter der Betreuung durch Ellen Ramminger zeigten drei mitreißende Tänze, ehe sich die Tänzerinnen und Tänzer vom Squaredance-Verein Saxonia SDC e.V. vorstellten. Mit ihrem Caller brachten Sie den Zuschauenden die Tradition des American Square Dance nahe. Wir erfuhren so zum Beispiel, dass die Tanzfolgen und die Kommandos, die der Caller während des Tanzes zur Musik gibt, international einheitlich sind. Eine gute Möglichkeit, im Urlaub Kontakt mit Geichgesinnten zu finden.

Let´s rock

Vor einiger Zeit gab uns Silas aus Chursdorf schon einmal eine Kostprobe seines Könnens am Schlagzeug. Damals spielte er „nur“ Solo am Schlagzeug zur Musikbegleitung aus der Konserve. Doch schon dies löste Begeisterung aus.

Wir waren daher froh, diesmal einen Auftritt „seiner“ kompletten Band erleben zu können. Die fünf jungen Menschen rissen die Besucher:innen förmlich von den Bänken – die gut ausgesuchte Mischung bekannter Songs verschiedener musikalischer Stilrichtungen, präsentiert in einer eigenenen Bearbeitung löste Begeisterung aus. Leider musten wir erfahren, dass die Gänsehautstimme der Frontfrau im nächsten Jahr wieder in die USA in ihr Heimatland geht, oder umgekehrt, schade.

Draußen bunt

Etwas Besonderes für den späten Abend hatten wir uns gewünscht und wir haben es zum Glück bekommen. Sebastian Pabst und Freunde hatten eine Musik- und Lichtinstallation auf die Beine gestellt, die sich sehen lassen konnte. Darin eingebettet gab es auch einen Teil mit einer thematischen Lasershow, die Szenen aus der Dorfgeschichte visualisierte.

Und sonst so

In kurzen Sätzen noch die Dinge, die nicht so ins chronologische Schema passten.

Mit dem Dorffest wollen wir natürlich neben Unterhaltung für die Besuchenden auch ein bisschen unsere Vereinsarbeit unterstützen. Die Einnahmen aus dem Festbetrieb kommen direkt wieder unserer Vereinsarbeit zugute. Sie versetzen uns in die Lage, Materialien zu kaufen, Reparaturen durchzuführen und auch mal größere Umbauten und Renovierungen an unserer Vereinshalle zu realisieren. Und natürlich setzen sie den Grundstein für die nächsten Veranstaltungen.
Wir sind daher sehr froh und beeindruckt, dass wir in diesem Jahr durch zahlreiche Firmen mit Spenden unterstützt wurden. So spendeten großzügig die Firmen TorAn, Pflegdienst Graichen, Hoppe, LVM Lars Genrich. Schon im Vorfeld spendete die Firma Selbmann einen Teil der erneuerten Beleuchtung in der Halle. Vielen Dank dafür!

Während des gesamten Festes sorgten viele Helfer:innen für einen reibungslosen Ablauf: Sie grillten unermüdlich Mutzbraten und Roster, bereiteten Pommes, buken herzhafte Waffeln, zapften Bier, verkauften Getränke, Kuchen, Kaffee und Salate und und und…
In der Tombola gingen 500 Lose über die Verkaufstheke und ebenso viele Gewinne. Unsere jungen und ganz jungen Chursdorfer organisierten Büchsenwerfen und Kinderschminken. Danke für Eure Unterstützung!

Das alles bedeutete für alle Beteiligten ein großes Pensum an Arbeit, die alle ausschließlich in ihrer Freizeit vor, während und auch noch nach der Veranstaltung leisteten. Manchmal waren wir nicht sicher, ob wir auf dem richtigen Weg waren, ob sich unsere Arbeit lohnen würde. Die zufriedenen Gesichter der Besucher:innen, einige Schulterklopfer und eben die Frage „Wie macht ihr das?“ sind die Antwort.

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